Schlaf
Es gibt viele Faktoren, die unseren Schlaf beeinflussen. Unser Bewusstsein ist auch im Schlaf nicht völlig ausgeschaltet, so nehmen wir z.B. Schmerzen, Geräusche oder Helligkeit wahr. Das kann die Schlafqualität beeinträchtigen, bis hin zur Folge, dass wir am nächsten Morgen aufwachen, und uns „wie gerädert“, immer noch müde und unfit fühlen. Folgen von Schlafdefiziten sind Unwohlsein, Konzentrationsprobleme, Erschöpfung, Reizbarkeit, Infektanfälligkeit bis hin zu depressiven Zuständen.

Rhythmus:
Unten auf der Seite sind zudem zwei hilfreiche Webseiten mit weiteren Tipps zum Schlaf bei Schichtarbeit verlinkt.
Schlafumgebung:
Ideal sind ein bequemes Bett, eine gute Matratze und eine nicht zu warme, aber auch nicht zu kalte Temperatur (ca. 18 Grad). Helles Licht ist generell gut für den Körper, da es zur Ausschüttung von Serotonin kommt, das eine aktivierende und antidepressive Funktion hat. Aber Serotonin unterdrückt auch Melatonin, weshalb es gut ist (insbesondere im Sommer), wenn ein Vorhang, Rollladen oder eine Schlafmaske für etwas mehr Dunkelheit sorgt. Bei lauten Straßen vor dem Schlafzimmer lieber Schocklüften und dann das Fenster schließen oder Ohrenstöpsel verwenden, um den Geräuschpegel zu reduzieren (was auch bei schnarchenden Partner:innen helfen kann).

Handys, Tablets & Co.:
E-Mails oder SMS checken, Computerarbeit, Online-Spiele zocken, Nachrichten auf dem Tablet anschauen etc. – auch das besser nicht kurz vor dem Einschlafen. Das Blaulicht der Displays hemmt ebenfalls unsere Melatonin-Produktion.
Mittagsschlaf:
Essen und Trinken:
Am besten essen wir vor dem Schlafengehen keine größeren, insbesondere fetthaltigen Mengen mehr, da sie schwer verdaulich sind. Da gibt es aber keine allgemeingültige Regel, das sollte jede:r für sich austesten. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte auf Alkohol (und Nikotin) abends möglichst ganz verzichten. Viele vertragen auch anregende Getränke nicht mehr vor dem Schlafengehen, für viele ist es schlafförderlich, wenn sie ca. 6 Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee, Espresso, Energydrinks, Schwarz- oder Grüntee (insbesondere, wenn nur kurz gezogen) mehr zu sich nehmen.
Bewegung:
Rituale vor dem Zubettgehen:

Was tun, wenn man nachts aufwacht:
Schlaf bei Schichtarbeit
Die Barmer Krankenkasse hat ihre sehr verständlich geschriebene Homepage mit vielen praktischen Hinweisen versehen:
Hier geht es zur Homepage der Barmer Krankenkasse
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin hat einen ausführlichen Ratgeber herausgegeben zum Thema Schlafprobleme bei Schichtarbeit:
Hier geht es zur Homepage der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin
Wie kann ich mich behandeln lassen, wenn es nicht mehr ausreicht, die beschriebenen Möglichkeiten zu berücksichtigen?
Unter Schlafstörung wird eine beeinträchtigte Schlafqualität verstanden, die sich als Einschlaf- und/oder Durchschlafstörung äußert und die Tagesbefindlichkeit beeinträchtigt. Als zeitliches Kriterium gilt, dass man erst von einer Schlafstörung ausgeht, wenn der Schlaf mindestens 3 Mal pro Woche über mindestens einen Monat gestört ist. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der Bevölkerung.
Nichtmedikamentöse Behandlung hat hier unbedingt Vorrang, da Schlafmedikamente in der Regel ein hohes Abhängigkeitspotential aufweisen. Wenn überhaupt, sollten sie zeitlich sehr begrenzt eingenommen. Bei den meisten Störungen hilft das Einhalten der obigen Hinweise, wenn es erforderlich ist, kann auch eine Schlafrestriktionstherapie durchgeführt werden. Dafür erhebt man über 14 Tage mittels einen Schlaftagebuchs die Schlafdauer. Die durchschnittliche Schlafdauer wird an feste Bettzeiten gekoppelt. Nach jeweils einer Woche berechnet man die Schlafeffizienz in Prozent (= Schlafzeit/Bettzeit x100). Falls sie größer als 85 % ist, kann man nach und nach das Schlaffenster um 15 Min. vergrößern. Durch die Schlafresktriktion erhöht sich der Schlafdruck, der Schlaf-Wach-Rhythmus wird stabilisiert, die Wachliegezeiten werden reduziert und es entsteht ein Gefühl der Kontrolle über den Schlaf. Psychotherapeutisch kann ebenfalls behandelt werden, insbesondere, wenn eine psychische Erkrankung vorliegt (vor allem Depression oder Angst) oder wenn die Auslöser der Schlafstörung Konflikte, Sorgen etc. sind.